Delegation 2016
Neben dem Workcamp reiste vom 1. bis 15. Februar 2016 eine Gruppe von Pädagogen und Sozialarbeitern in die Partnerkirche.
Ausgehend von einem Besuch 2014 bei der Diakonischen Jugendhilfe in der Region Heilbronn war die Idee in Mühlacker, Kleingartach und Mbeya entstanden, ob es möglich ist, einen dialogischen Wissensaustausch zu etablieren.
So machten sich
- Volker Fuchs | Geschäftsbereichsleitung Kommunale Kinder- und Jugendförderung Diakonische Jugendhilfe in der Region Heilbronn
- Jürgen Bernhardt | Geschäftsbereich Hilfe zur Erziehung, Diakonische Jugendhilfe in der Region Heilbronn
- Barbara Straub | Gymnasiallehrerin, Evangelische Kirche Mühlacker
- Johannes Macho | Evangelisches Jugendwerk Bezirk Mühlacker
- Michael Gutekunst | Medienarbeit und Medienbildung Kirchenbezirk Mühlacker
auf den Weg. Unter der Fragestellung, ob und wie eine Kooperation gelingen kann, war die Fünfergruppe unterwegs in verschiedenen Einrichtungen der Moravian Church in Südwest-Tansania:
- Highschool, Krankenhaus und Waisenhaus in Mbozi
- Berufsschule und Aidswaisenprojekt Nsalaga in Mbeya
- Ambulante Arbeit mit AIDS-Waisen in Matema
- Teofilo Kisanji University (TEKU) Universität Mbeya, Studiengang soziale Arbeit
- Lehrercollege in Mbeya
- Kindergärten mit verschiedenen Konzeptionen, darunter auch eine inkludierende, kennengelernt
Dazu kamen Gespräche mit ehren- und hauptamtlichen Verantwortlichen in der Frauenarbeit, in der HIV-Arbeit und anderem mehr. Vielfältige Eindrücke unterschiedlichster Art, die wir in Bildern und Zitaten weitergeben.
In den vergangenen vier Wochen habe ich eine wunderbare Frau näher kennengelernt, die uns immer wieder begleitete: Bahati Mshani Pangani.
Sie hat als Pfarrerin die Aufgabe, sich um Waisen unterschiedlichster Herkunft (Kinder und junge Menschen) zu kümmern und sie mit dem Lebensnotwendigen zu versorgen. Selber ist sie verheiratet, hat drei kleine Kinder, die Familie wohnt etwa eine Stunde Busfahrt von Mbeya entfernt in einem kleinen Häuschen ohne Wasser und Elektrizität.
Vor dem Abschied sagte sie zu mir, dass sie all diese Aufgaben nur mit so großer Gelassenheit und Lebensfreude bewältigt, weil sie weiß, dass viele in Gedanken bei ihr und „ihren Kindern“ sind sie sich vom Leitvers ihrer Kirche getragen fühlt: Jesus lebt, lasst uns ihm nachfolgen (etwas frei übertragen).
Barbara Straub, Mühlacker
Februar 2016
Egal ob Mühlacker oder Mbeya, Tansania oder Deutschland.
Es sind die Menschen, die für Positionen und Inhalte stehen.
Es sind Menschen, die etwas bewegen und voranbringen.
Es sind Menschen, die diese Welt zu einem klein wenig besseren Ort machen.
Bahati Mshani Pangani ist in unserer Partnerkirche, der Moravian Church in Southwest-Tansania solch ein Mensch.
Mit großer Liebe, enormem Einsatz, Empathie und einer inneren Haltung kümmert sie sich um die Kinder und Jugendlichen - und die Menschen, die sich um sie kümmern.
Für manche Kinder ist das samstägliche Treffen in Nsalaga die einzige Möglichkeit, sich richtig satt zu essen und Nahrungsmittel nach Hause zu nehmen.
Kinder, die an HIV erkrankt sind, bekommen zudem entsprechend Nahrungsmittel, um mit den notwendigen Nährstoffen versorgt zu sein.
Zu erleben, welche Freude die Kinder haben, wenn Bahati kommt, mit ihnen singt, sich kümmert ... wärmt einem das Herz.
Und es braucht aus deutscher Sicht nicht viel, um sie in ihrer für diese Kinder zu unterstützen. Um ein Kind zur Schule zu schicken, eine Krankenversicherung und die notwendige Schuluniform incl. der notwendigen Utensilien zu bezahlen, sind 15 Euro im Monat.
Es war wunderbar nach Mbeya zurück zu kommen und zu sehen, wie sich die unterstützten Projekte entwickelt haben, Freunde zu besuchen, den Spirit der Partnerschaft zu erleben und sich erneut vor Augen zu führen, wie sehr unsere gegenseitige Unterstützung materieller oder geistiger Art ankommt und gelebt wird.
Für die Zukunft wünsche ich mir, dass der Name "Mbeya" sich ebenso im Gedächtnis der Mühlackerer einprägt, wie sich "Mühlacker" in Mbeya schon eingeprägt hat und wir eine noch engere Partnerschaft leben können, als dies ohnehin schon der Fall ist.
Johannes Macho | Lienzingen/Evangelisches Bezirksjugendwerk Mühlacker